Parallele Fiktionen der Natur

Minna Kangasmaa | Anni Arffman | Sophie Dvořák | Simon Goritschnig | Alfred Graf | Veera Komulainen | Claudia-Maria Luenig | Christelle Mas | Wilhelm Scheruebl | Hannah Stippl |
Sophie Tiller


Künstlerhaus Klagenfurt, Klagenfurt, Österreich
17.1.–13.3.2025


Die Ausstellung Parallele Fiktionen der Natur zeigt Werke finnischer und österreichischer Künstler*innen, die sich sowohl materiell als auch konzeptionell mit dem Transfer von Natur in den Ausstellungsraum auseinandersetzen. Sie etablieren einen unverbrauchten Diskurs über ökologische, ökonomische oder ästhetische Werte und bauen zugleich eigene Systeme auf. Sie erforschen die Rolle der Spezies, die Analyse von Prozessen, Spuren und Strukturen, unterschiedliche Repräsentationen und malerische Studien von Sedimenten und Gesteinsformationen sowie den Körper als abwesendes System in seiner natürlichen Umgebung.

Die Arbeit in unterschiedlichen Medien und räumlichen Kontexten unterstreicht dabei ihr starkes Interesse an Mikro- und Makroaspekten komplexer Formen und Mechanismen der Natur. Für W. F. Schelling, einen deutschen Vertreter der Naturphilosophie, ging es darum, die Natur in ihrer Gesamtheit zu erfassen, ihre allgemeine Struktur zu beschreiben und damit die Grundlagen für die Naturwissenschaften zu legen. Naturvorgänge entwickeln sich von einfachen, unkomplizierten Formen zu komplexen, komplizierten Formen. Schelling fasst diese Entwicklung in das Schema der Trias, die er mit Begriffen wie Materie bzw. Leben, Geist bzw. Bewusstsein und Mechanismen bzw. chemische Prozesse umreißt. Die Natur selbst bezeichnet er als causa sui. „Sie ist Ursache und Folge ihrer selbst, Produktion wie Produkt, Subjekt wie Objekt“.

Die Ausstellung zielt darauf ab, Systeme und Fiktionen zu schaffen, die parallel zur Natur verlaufen und eine gewisse Vollendung erreichen, während sie zugleich Transformationsprozesse und die Phänomene der Zeit reflektieren. Es werden Künstler*innen aus Oulu in Finnland gemeinsam mit Künstler*innen aus Österreich präsentiert, die alle in den letzten zehn Jahren im autonomen Ausstellungsraum basement ausgestellt haben oder eine andere Beziehung dazu haben.

Kuratorinnen Claudia-Maria Luenig und Minna Kangasmaa,